Jedes Corps ist einzigartig



Corpshäuser findet man an fast allen bedeutenden Hochschulorten in Mitteleuropa.

Die Kultur und das Gesellschaftsleben der Corps sind extrem vielfältig. Für jeden ist etwas dabei.

Natürlich gibt es Gemeinsamkeiten und einige unverzichtbare Merkmale, die ein Corps ausmachen. Aber generell ist die Individualität größer als bei den meisten anderen Formen von Studentenverbindungen. Das sollte der junge Student bedenken, wenn er sich dafür entscheidet, Corpsstudent zu werden.

Standort ist wichtig

Das kann einerseits natürlich einfach am Hochschulort liegen. In Kiel herrscht mit Sicherheit eine andere Atmosphäre als in Graz, in Frankfurt an der Oder geht es anders zu als in Aachen. „Progressive“ Universitäten wie Tübingen, Marburg und Göttingen haben einen anderen Ruf als eher „konservative“ Standorte wie Bonn, Würzburg und Münster. Auch bieten Großstadtuniversitäten eine andere Umgebung als Hochschulen, deren Studenten zehn bis zwanzig Prozent der Einwohner in der Stadt ausmachen. Derartige Einflüsse bestimmen auch das Leben im Corps.

Zu beachten ist auch, dass die heutigen Corps aus historischen Gründen in zwei verschiedenen Dachverbänden zusammengefasst sind. Corps an traditionellen Universitäten in Deutschland sowie die Corps in Österreich und der Schweiz sind Mitglied im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV), die Corps an technischen und anderen früher fachgebundenen Universitäten und Hochschulen in Deutschland sind Mitglied im Weinheimer Senioren-Convent (WSC). Das hat Einfluss auf die in den jeweiligen Corps vertretenen Studienfächer und einige spezifische Traditionen.



Befreundete Verhältnisse der Corps untereinander sind ein wichtiger Faktor der verbandspolitischen Arbeit.

Bunte Kreise

Besonders typisch für die Corps im KSCV ist die Gruppierung nach so genannten „Kreisen“, die nach Farben benannt sind und denen jeweils bestimmte Charakteristika nachgesagt werden. So gibt es den schwarzen, den blauen, den grünen, den roten und den weißen Kreis sowie weitere Gruppierungen, von denen idealerweise pro Hochschule nur ein Corps vertreten ist. Die Corps haben innerhalb ihrer Kreise befreundete Verhältnisse und arbeiten verbandspolitisch zusammen.

Weitere Besonderheiten sind die historischen Wurzeln einiger Corps an forstwissenschaftlichen Hochschulen. Hier besteht oft noch ein besonderes Interesse an den Themen Forst und Jagd. Corps an küstennahen Hochschulstandorten haben oft ein Faible für den Segelsport und besitzen eigene Yachten, während im süddeutschen Raum Bergsteigen und Skifahren, oftmals mit eigenen Hütten, angesagt ist. Aufgrund familiärer Beziehungen haben einige Corps besonders viele Mitglieder aus aristokratischen Familien.

Beziehungen zum Ausland

Es gibt auch Corps in Deutschland, die die Traditionen der alten deutschbaltischen Korporationen vorwiegend aus Estland und Lettland weiterführen und die speziellen baltischen Eigenarten pflegen. Bei diesen Corps bestehen auch enge Beziehungen zu den jeweils einheimischen Korporationen in den baltischen Ländern, die ihren Ausdruck in gemeinsamen Veranstaltungen finden, die abwechselnd in Deutschland, Estland und Lettland durchgeführt werden (Baltischer Völkerkommers).

 

In Belgien (Leuven) und Ungarn (Szeged/Budapest) entstanden Corps nach deutschem Vorbild. Mit ihnen pflegen die Corps in Deutschland, Österreich und der Schweiz einen regen Austausch.

Im Zuge der Globalisierung treten den Corps auch immer mehr Studenten aus anderen Ländern oder Kontinenten bei. Auch dies erhöht die Vielfalt innerhalb der Verbände.

 

Wenn Sie mehr über die Vielfalt der Corps wissen möchten, nehmen Sie hier Kontakt auf...

Karte mit Hochschulorten Corps vor Ort AHSC vor Ort